+++ 23:24 Angriff auf Krankenwagen gemeldet: Drohne lässt Sprengstoff fallen +++ (2024)

Der Fahrer eines Krankenwagens ist nach ukrainischen Angaben verletzt worden, als russische Truppen Sprengstoff von einer Drohne auf den Krankenwagen abwarfen. Zu dem Angriff sei es in der Gemeinde Biloserka im Süden des Landes gekommen, schreibt der Gouverneur der Oblast Cherson.

+++ 22:23 Generalstaatsanwalt: Fast alle ukrainischen Kriegsgefangenen wurden gefoltert +++
Das Foltern von Kriegsgefangenen oder Zivilisten soll beim russischen Militär weit verbreitet sein. Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andriy Kostin geht davon aus, dass bis zu 90 Prozent der zurückgekehrten ukrainischen Kriegsgefangenen gefoltert wurden. Das berichtet das Nachrichtenportal "Euromaidan Press". "Das erste so genannte Screening - ein informelles Gespräch mit zurückkehrenden Militärgefangenen - zeigt, dass bis zu 90 Prozent unserer Leute verschiedene Formen von Folter, unmenschlicher Behandlung, physischer, einschließlich sexueller, und psychischer Gewalt erleiden", teilt der Generalstaatsanwalt mit.

+++ 21:42 Selenskyj hält russische Charkiw-Offensive für gescheitert +++
Aus Sicht des ukrainischen Präsidenten Selenskyj scheitern die russischen Truppen mit ihrer Offensive im Gebiet Charkiw. In seiner abendlichen Ansprache sagt der Präsident, er habe mit Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi über die allgemeine Lage an der Front gesprochen. Ein sehr wichtiges Ergebnis sei, dass die russischen Streitkräfte ihre Operation in Charkiw nicht durchgeführt hätten. "Wir halten sie derzeit nach besten Kräften zurück und vernichten russische Einheiten, die in unser Land eindringen und die Region Charkiw terrorisieren." Selenskyj zufolge ist die Charkiw-Front bereits verstärkt worden und soll weiter verstärkt werden. Am schwierigsten sei die Situation im Gebiet Donezk.

+++ 21:17 Toter und Verletzte nach Bombenangriff auf Dorf +++
Bei einem russischen Luftangriff in der Region Charkiw sei ein Mann getötet worden, teilt die Staatsanwaltschaft von Charkiw mit. Zwei Frauen seien verletzt worden. Von den Ermittlern veröffentlichte Fotos auf Telegram zeigen ein völlig zerstörtes Gebäude. Den Angaben zufolge sind im Dorf Khotimlia eine Schule, Wohn- und Geschäftsgebäude beschädigt worden.

+++ 20:43 Geheimdienst: Hunderte Kilometer entfernter Drohnenangriff war Spezialeinsatz +++
Geheimdienstkreise in Kiew bestätigen eine ukrainischen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz im Kaukasus. Es habe sich um einen Spezialeinsatz des Geheimdienstes gehandelt, sagt ein Vertreter vom Militärgeheimdienst HUR. Zuvor hatte der Regionalpräsident der russischen Teilrepublik Nordoessetien mitgeteilt, dass der Flugplatz Ziel eines Drohnenangriffs gewesen sei, die Flugabwehr habe drei Drohnen über der Stadt Mosdok abgeschossen. Der Angriff habe "geringfügige Schäden und Brände" verursacht. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte nur, dass ein Drohnenangriff in der Region abgewehrt worden sei. Nordossetien liegt mehr als 700 Hundert Kilometer von der Front in der Ukraine entfernt an der Grenze zu Georgien.

+++ 20:07 Charkiws Gouverneur: Russische Angriffe lassen nach +++
Vor einem Monat starteten russische Truppen ihre Bodenoffensive im Nordosten der Ukraine, nun sollen sie ihre Kampfaktivitäten in der Region Charkiw reduziert haben. Der Gouverneur von Charkiw, Oleh Syniehubov, warnt jedoch: "Trotz des relativen Rückgangs der Aktivitäten an der Frontlinie formieren sich die Russen weiter neu und versuchen, tiefer in die Region vorzudringen. Wowtschansk - es wird gekämpft. Sinkivka und Andriivka stehen unter ständigem Beschuss. Der Beschuss hört auch nicht auf", sagt er der Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge im Fernsehen. Die Russen würden die Taktik der verbrannten Erde anwenden und einen Teil von Wowtschansk sowie andere Siedlungen zerstören. Seit Beginn ihrer Offensive konnten die russischen Streitkräfte mehrere Orte an der Grenze zu Russland einnehmen. Die ukrainischen Behörden haben Tausende Menschen aus der Region evakuiert.

+++ 19:26 Geheimdienst: Kollaborierender Ex-Bürgermeister nach Attentat in kritischem Zustand +++
Auf den ehemaligen Bürgermeister der ukrainischen Stadt Kupiansk soll es ein Attentat gegeben haben. Hennadii Matsehora befinde sich in kritischem Zustand, schreibt der ukrainische Militärgeheimdienst HUR, ohne die Tat für sich zu reklamieren. Das Attentat auf Matssehora sei gestern in der Stadt Staryi Oskol in der russischen Region Belgorod verübt worden. Der Geheimdienst wirft Matsehora vor, er habe freiwillig und umfassend mit dem russischen Militär kooperiert, als dieses Ende Februar 2022 in Kupiansk einmarschierte. Nachdem die Ukrainer die Stadt befreiten, floh er den ukrainischen Angaben zufolge nach Russland.

+++ 18:49 Biden verspricht anhaltende Hilfe: "Putin wird nicht in der Ukraine Halt machen" +++
Trotz der Uneinigkeit hinsichtlich der Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine haben die USA und Frankreich den Willen zur gemeinsamen Unterstützung des angegriffenen Landes betont. Während seines Staatsbesuchs in Frankreich sagt US-Präsident Biden, die USA stünden fest an der Seite der Ukraine und der eigenen Verbündeten. Abermals warnt er: "Putin wird nicht in der Ukraine Halt machen." Es ginge um viel mehr, falls es Kremlchef Wladimir Putin gelänge, die Ukraine zu unterjochen: "Ganz Europa wird bedroht sein. Wir werden das nicht geschehen lassen." Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 18:16 Scholz nach Macron-Vorstoß: Keine NATO-Soldaten in der Ukraine +++
Nach der Ankündigung des französischen Präsidenten Macron, Militärausbilder in die Ukraine schicken zu wollen, erteilt Bundeskanzler Scholz einer Entsendung deutscher Soldaten in das Kriegsgebiet erneut eine klare Absage. "Wir werden weiter verhindern, dass es zu einer Eskalation kommt", sagt er auf einer SPD-Wahlkampfveranstaltung in Duisburg. Dazu gehöre auch die klare Aussage des amerikanischen Präsidenten Biden und von ihm selbst: "Es wird von unseren Ländern keine Soldaten in der Ukraine geben und auch nicht von der NATO." Mehr dazu lesen Sie hier.

Politik 08.06.24

"Keine US-Soldaten in Ukraine" US-Regierung erteilt Macron eine Absage

+++ 17:31 Gouverneur: Aus Trümmern gerettete Frau ist gestorben +++
Zwei Zivilisten sind laut ukrainischen Angaben durch russische Angriffe getötet worden. Eine Frau, die zunächst aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden war, sei im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, sagt Filip Pronin, Gouverneur der Region Poltawa. "Die Ärzte kämpften bis zur letzten Minute um ihr Leben", schreibt er auf Telegram. Demnach war das Haus nahe der Stadt Poltawa am Freitag von einer russischen Rakete getroffen worden. In der Region Cherson wurde Behördenangaben zufolge eine 60-Jährige getötet, als die russische Armee das Dorf Dudchany beschoss.

+++ 16:58 Moskaus Statthalter in Luhansk: Zahl der Opfer nach ukrainischem Angriff gestiegen +++
Der von Moskau eingesetzte Statthalter in der teilweise besetzen ukrainischen Region Luhansk berichtet von zwei weiteren Toten nach einem ukrainischen Raketenangriff. Die Leichen seien aus den Trümmern geborgen worden, teilt Leonid Passetschnik mit. Die Zahl der Opfer sei damit auf sechs gestiegen. 60 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf die Stadt Luhansk verletzt worden. Passetschnik rief in der Region einen Trauertag aus und ließ öffentliche Veranstaltungen absagen. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar. Von Seiten der Ukraine liegt bisher keine Stellungnahme vor.

+++ 16:29 Schweizer NGO will in Russland verhaftetem Mitarbeiter helfen +++
Nach der Verhaftung einer ihrer Mitarbeiter in Russland versucht die Nichtregierungsorganisation Zentrum für humanitären Dialog ihm zu helfen. Das gelte etwa für die Suche nach einem Rechtsbeistand und den Kontakt zu russischen Behörden, teilt die in Genf ansässige Organisation mit. "Während das Verfahren voranschreitet, suchen wir weiterhin nach Informationen über die Umstände, die zu seiner Verhaftung geführt haben, und über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe." Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass zitiert Vinatiers Anwalt damit, dass sein Mandant vor Gericht seine Schuld eingeräumt habe und schlicht nicht von der Anforderung, sich als ausländischer Agent zu registrieren, gewusst habe. Die russischen Behörden werfen ihm zudem vor, Informationen über Russlands "Militär und militärtechnische Aktivitäten" gesammelt zu haben.

+++ 15:57 Ukrainische Flugabwehr: Nicht alle Drohnen abgefangen +++
Die ukrainischen Luftstreitkräfte erklären, die Luftverteidigung habe 9 von 13 russischen Drohnen über der zentralen Region Poltawa, den südöstlichen Regionen Saporischschja und Dnipropetrowsk sowie der Region Charkiw im Nordosten abgefangen. Der Gouverneur von Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, sagt, eine Drohne habe in der Nacht Geschäfts- und Wohngebäude beschädigt. Zuvor hatte Russland mitgeteilt, die ukrainische Armee habe russische Ziele mit 25 Drohnen attackiert. Opfer wurden nicht gemeldet.

+++ 15:25 Ukrainer haben nur noch ein Viertel ihrer Wärmekraftwerke +++
Die russische Armee hat mit ihren wiederholten Angriffen auf die ukrainische Infrastruktur inzwischen große Teile der Energieversorgung des Landes lahmgelegt. 73 Prozent der großen Wärmekraftwerke seien außer Betrieb, sagt Ministerpräsident Denys Schmyhal im ukrainischen Fernsehen, wie das Portal "The New Voice of Ukraine" meldet. Weiter wird Schmyhal zitiert: "Russland hat 50 Prozent unserer Stromerzeugungskapazität zerstört. Tatsächlich haben wir bis heute 9,2 Gigawatt Strom durch Raketen- und Drohnenangriffe verloren, das ist die Hälfte unserer Kapazität, die wir zum Beispiel im letzten Winter hatten." Auch 20 Wasserkraftwerke seien außer Betrieb.

+++ 14:48 Bericht: Zwei russische Soldaten nach Vergewaltigungen identifiziert +++
Journalisten des Nachrichtenportals "Kyiv Independent" haben nach eigenen Angaben zwei russische Soldaten identifiziert, die in der Ukraine zwei Frauen vergewaltigt haben. Die Taten sollen sie im Jahr 2022 während der russischen Besatzung der Regionen Kiew und Cherson begangen haben. Laut der Dokumentation "He Came Back", in der es um die sexuelle Gewalt durch russische Soldaten kurz nach Kriegsbeginn geht, wurden beide Soldaten bis heute nicht für ihre Verbrechen bestraft. Einer von ihnen soll sich derzeit in der besetzten Stadt Horlivka im Gebiet Donezk aufhalten. Der andere Soldat soll weitere Kriegsverbrechen begangen haben, darunter die Ermordung eines Zivilisten. Wie der "Kyiv Independent" berichtet, sind bei den ukrainischen Strafverfolgungsbehörden seit Kriegsbeginn 292 Fälle von sexueller Gewalt durch das russische Militär registriert. Diese Zahl sei jedoch wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs.

+++ 13:57 London: Russland hat neuen Schutz für Krimbrücke installiert +++
Der britische Verteidigungsnachrichtendienst hat bei Analyse von Satellitenbildern der Kertschbrücke acht Kähne entdeckt, die auf der Südseite der Brücke im Wasser liegen. „Diese Kähne wurden von den russischen Streitkräften aufgestellt, um die Brücke und die Fahrrinne zu verteidigen" und den Anflugwinkel für ukrainische Drohnen zu verringern, heißt es in dem Bericht. Frühere Installationen waren durch Sturm beschädigt worden. Die Kertschbrücke führt vom russischen Festland auf die Krim und ist eine wichtige Route für den Front-Nachschub.

+++ 13:41 Pistorius bekräftigt: Bundeswehr muss "kriegstüchtig werden" +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius bekräftigt seine Formulierung, die Bundeswehr müsse "kriegstüchtig" werden. Es gehe darum, einen Verteidigungskrieg führen zu können, wenn man angriffen werde - "also vorbereitet zu sein auf das Schlimmste, um nicht damit konfrontiert zu werden", sagte der Verteidigungsminister heute beim Bundeswehrtag im Fliegerhorst Faßberg. Viele Sicherheitsexperten schätzen, dass Russland etwa fünf Jahre brauchen wird, um militärische Fähigkeiten für den Angriff auf einen NATO-Staat aufzubauen. Der Kreml investierte 2023 etwa 5,9 Prozent der Wirtschaftsleistung ins Militär und stockt nun auf 7 Prozent auf.

+++ 13:15 Ukraine: Südfront stark unter Beschuss, Angriffe abgewehrt +++
Auch an der Südfront versuchen russische Truppen mit unverminderter Härte vorzurücken. im Laufe des Freitags zählte die Ukraine allein 240 Aufklärungsdrohnen über der südlichen Region. Daneben kommen Artillerie, Raketen und Kampfdrohnen zum Einsatz. Die ukrainischen Streitkräfte konnten nach eigener Aussage im Raum Orichiv und Krynky drei Angriffe abwehren.

+++ 12:29 Kuleba: Eingefrorenes russisches Vermögen für Ukraine nutzen! +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba appelliert an die Ukraine-Unterstützer, nicht nur die Gewinne aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zugunsten der Ukraine zu verwenden, sondern auch das Vermögen selbst. "Wir verstehen die Bedenken unserer Partner über die Folgen dieses Schrittes", sagt Kuleba, man befinde sich damit aber auf dem Boden internationalen Rechts. In der EU liegen Vermögenswerte der russischen Zentralbank im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro auf Eis. Mit der Frage, ob nicht nur die Zinsen, sondern auch das Geld selbst genutzt werden könnte, beschäftigen sich auch die G7 auf ihrem Gipfel in der kommenden Woche in Italien.

+++ 11:55 Bei Charkiw: Russen feuern sogar auf Kühe +++
ntv-Reporterin Kavita Sharma reist nach Charkiw und besucht Menschen, denen die russischen Angriffe alles genommen haben - ihr Familie, ihr Heim. Auf einem Bauernhof haben die Russen sogar Kühe beschossen.

02:40 min

"Wenn sie sich das leisten können" Russen feuern sogar auf Kühe - Bauer sammelt Geschosse

+++ 11:34 Scholz: "Putin wird nicht durchkommen" +++
Kurz vor der Europawahl hat Bundeskanzler Olaf Scholz seine Haltung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und zur Unterstützung des Landes bekräftigt. "Russland wird nicht durchkommen mit seinen imperialistischen Plänen", sagt Scholz in einer Videobotschaft. "Putin muss erkennen, dass er seinen brutalen Feldzug nicht gewinnen kann." Friedenspolitik heiße, "dass wir die Ukraine unterstützen, ihre Unabhängigkeit und Souveränität zu verteidigen".

+++ 10:57 Ukrainische Drohne attackiert Flugplatz im Kaukasus +++
Nach Angaben aus Moskau hat es eine ukrainische Drohne bis in die Teilrepublik Nordossetien im Kaukasus geschafft. Der Gebietschef dort teilt mit, Ziel sei ein Militärflugplatz gewesen. Medien zufolge war es das erste Mal seit Kriegsbeginn, dass eine ukrainische Drohne das mehr als 700 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt gelegene Nordossetien erreicht. Von dem Flugplatz aus starten Kampfjets für Angriffe auf die Ukraine, zum Beispiel mit Gleitbomben. Die ukrainische Armee setzt verstärkt darauf, Infrastruktur auf russischem Boden zu schädigen, um so die Kriegslogistik und Nachschubwege zu stören.

+++ 10:20 Front bei Pokrowsk: Eine ukrainische Brigade wehrt drei russische ab +++
Laut ukrainischer Armee greifen russische Truppen an der östlichen Front weiter äußerst massiv an. Im Raum Pokrowsk müsse eine heimische Panzer-Brigade aktuell drei russische Kampfbrigaden abwehren. Die Front bei Pokrowsk sei das Epizentrum der Kämpfe. Der Ort liegt westlich von Otscheretyne, das vor kurzem von den Russen eingenommen wurde. "Hier versucht der Feind, in die Tiefen unseres Territoriums vorzustoßen", heißt es im Bericht. "Mit riesigen Reserven an Kräften füllen die Russen ihre großen Verluste schnell wieder auf und werfen immer wieder neue Soldaten in die Schlacht. Das Kämpfen hört nicht für einen Moment auf."

+++ 09:48 Moskau meldet ukrainische Drohnenattacken +++
Die Ukraine hat russische Ziele in der Nacht auf Samstag laut Moskauer Angaben mit insgesamt 25 Kampfdrohnen attackiert. Abgewehrt worden sind laut Verteidigungsministerium Drohnen unter anderem in den Grenzregionen Rostow, Brjansk und Belgorod. Auch die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim war Ziel der Drohnen-Attacken.

+++ 09:12 Sharma: Russen treiben "Keil zwischen ukrainische Kampfstellungen" +++
Besonders in der Region Donezk bleibt die Kriegslage angespannt. Russische Truppen scheinen zu versuchen, ein Szenario umzusetzen, vor dem Experten gewarnt haben, wie Kavita Sharma aus der Ukraine berichtet.

04:08 min

Politik 08.06.24

Sharma zur Lage an der Front Russen treiben "Keil zwischen ukrainische Kampfstellungen"

+++ 08:55 Ukrainischer Generalstab: 1210 Verluste bei Russen seit gestern +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet 1210 getötete oder verwundete Soldaten auf russischer Seite in den vergangenen 24 Stunden. Damit belaufen sich die Verluste Russlands nach seiner Darstellung auf über 517.000 seit Beginn der Komplett-Invasion im Februar 2022. Darüber hinaus zerstörte Kiews Armee laut eigener Bilanz am gestrigen Tag neun russische Panzer, 36 gepanzerte Fahrzeuge, einen Mehrfachraketenwerfer und sieben Flugabwehrsysteme.

+++ 08:31 Ukraine: Russen planen 15 Millionen-Kampagne gegen Kiews Militärführung +++
Nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR plant Russland eine Propaganda-Kampagne gegen die militärische Führung der Ukraine. 15 Millionen Euro würden demnach in Artikel und Filme investiert, die ukrainische Spezialeinheiten und Militärführung in ein schlechtes Licht rücken. Russische Kräfte hätten bereits Anweisungen erhalten, solches Material in ukrainischen und anderen westlichen Medien zu verbreiten. Ziel ist unter anderem, öffentliche Spannungen in der Ukraine zu verstärken.

+++ 07:48 Ukraine-Teilnahme an EM - Sicherheitslage "angespannt" +++
Deutsche Sicherheitsbehörden bewerten die Sicherheitslage vor der in einer Woche beginnenden Fußball-EM als "angespannt". Unter anderem sehen sie die Gefahr verheerender Cyberattacken vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, deren Nationalelf an der EM teilnimmt. Der Schutz von Stadien und anderen Veranstaltungsorten vor Attacken mit Drohnen aus der Luft ist demnach eine besondere Herausforderung. In der Vergangenheit waren wiederholt Drohnen über Bundeswehrstandorten beobachtet worden, wo ukrainische Soldaten an deutschen Gerät ausgebildet werden. Ebenso könnten islamistische Anschläge auf eine der 51 Partien oder eines der großen Fanfeste drohen. Innenministerin Nancy Faeser kündigte hohe Präsenz der Polizeikräfte an Stadien und Fanmeilen an, sie sprach von einem "Kraftakt".

+++ 07:27 Ukrainische Medien: Nächtliche Explosionen auf Krim zu hören +++
In der vergangenen Nacht waren in Sewastopol auf der besetzten Halbinsel Krim Explosionen zu hören, berichtet der Kyiv Independent und beruft sich auf Meldungen auf dem Telegramkanal Crimean Wind. Gegen 1:39 Uhr Ortszeit sollen die Bewohner von Balaklava, einer Siedlung in der Stadt Sewastopol, Explosionen gehört haben. Die erste soll in der Nähe eines Wärmekraftwerks stattgefunden haben. Crimean Wind behauptet, dass vor der Explosion großkalibrige Waffen zu hören waren, was auf einen Drohnenangriff hindeuten könnte. Eine zweite Explosion sei in der Nähe des Hafens von Sewastopol, zu hören. Der Kyiv Independent konnte die Meldungen noch nicht identifizieren. Die ukrainische Armee bemüht sich, durch gezielte Angriffe auf Infrastruktur die russische Kriegslogistik und den Nachschub für die Frontlinie zu behindern.

+++ 06:54 Ukrainische Luftwaffe lobt Mirage-Jets, setzt aber weiter auf F-16 +++
Die ukrainische Luftwaffe hat die Mirage-Kampfjets, die Frankreich der Ukraine überlassen will, als modern und vielseitig gelobt. Sie könnten verschiedene Kampfaufgaben erfüllen, erklärte ein Sprecher der Luftwaffe, dennoch hätten F-16 Kampfflugzeuge für die Ukraine weiter Vorrang. Derzeit wartet Kiew noch darauf, dass die Ausbildung von F-16-Piloten zum Abschluss kommt. Die Ausbildung an den Mirage-Fliegern wird laut Schätzungen ein weiteres halbes Jahr in Anspruch nehmen. Auch die sichere Unterbringung westlicher Jets wird wegen der ständigen russischen Luftangriffe eine Herausforderung. Die französische Mirage wurde in den 1970er Jahren in Frankreich entwickelt und in verschiedene Länder exportiert. Bis vor 20 Jahren war sie das wichtigste Kampfflugzeug der französischen Armee.

+++ 06:30 Region Sumy evakuiert acht weitere Ortschaften +++
Acht weitere Siedlungen im ukrainisch-russischen Grenzgebiet der Oblast Sumy werden wegen der täglichen russischen Angriffe evakuiert. Das erklärte der Gouverneur der Region im Staatsfernsehen. Auch in den letzten 24 Stunden wurden über 50 Explosionen aus Sumy gemeldet. Anfang der Woche waren drei Menschen durch russischen Beschuss getötet und drei weitere verwundet wurden. Damit stieg die Zahl der in diesem Jahr im Oblast getöteten Zivilisten auf 50. Sie kamen durch Angriffe mit Artillerie, Mörsern und Kamikaze-Drohnen ums Leben.

+++ 05:45 Ukraine kauft Luftabwehr-System in Frankreich ein +++
Der französische Rüstungskonzern Thales verkauft ein zweites Luftverteidigungssystem an die Ukraine. Nach der Lieferung eines ersten Fliegerabwehrsystems im Jahr 2023 erwerbe das ukrainische Verteidigungsministerium ein zweites System, teilt das Unternehmen mit, ohne einen Kaufpreis zu nennen. Luftverteidigung ist derzeit auf ukrainischem Boden eines der größten Probleme, da nicht genügend Abwehrwaffen zur Verfügung stehen, um die Truppen an der Front und die großen Städte im Land zu schützen.

+++ 04:48 Bericht: Deutschland erwägt vierte Patriot-Lieferung an Kiew +++
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt Deutschland, ein weiteres Flugabwehrraketensystem Patriot in die Ukraine zu schicken. Dies wäre das vierte Patriot-System, das Deutschland der Ukraine überlässt. Es käme zu einer Zeit, in der die deutsche Regierung die Regeln für den Einsatz gegen russische Flugzeuge über dem russischen Luftraum gelockert hat. Mit Patriots könnte die Ukraine theoretisch auch russische Flugzeuge abschießen, die aus dem russischen Luftraum heraus mit Raketen oder Gleitbomben Ziele in der Region Charkiw angreifen.

+++ 03:50 "Russisches Volk nur Kulisse": Selenskyj bestreitet Putins Legitimität +++
Als Reaktion auf die Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin über die angebliche "Illegitimität" von Wolodymyr Selenskyjs Präsidentschaft erklärt der Präsident der Ukraine, Putin sei der einzige, der den derzeitigen russischen Präsidenten als legitim anerkenne, während in der Ukraine der Präsident vom Volk selbst gewählt werde. "Das ukrainische Volk ist das einzige, das die Legitimität von Präsident Selenskyj anerkennen kann. Das ukrainische Volk hat seine Wahl getroffen und ich bin dankbar für seine Unterstützung. Unser Volk ist frei. Ehrlich gesagt kämpfen wir genau dafür." Während der Pressekonferenz mit Frankreichs Präsidenten Macron fügte Selenskyj hinzu: "Die Legitimität des Genossen Putin wird nur vom Genossen Putin selbst anerkannt. Nur Putin wählt Putin. Die Russen sind die Kulisse, mit nur einem Darsteller auf der Bühne."

+++ 02:05 Berliner Konferenz soll Ukraine Perspektiven geben +++
Deutschland will mit der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz kommende Woche dem von Russland angegriffenen Land eine längerfristige Perspektive über die militärischen Hilfen hinaus geben. Es gehe darum, auch der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft sowie den Kommunen und Regionen Chancen aufzuzeigen, sagt ein hochrangiger Mitarbeiter der Bundesregierung. Weitere Themen seien Reformen und Beschäftigung. Auf der Konferenz am Dienstag und Mittwoch wird in Berlin neben Bundeskanzler Scholz und verschiedenen Bundesministerinnen und -ministern auch eine hochrangig besetzte ukrainische Delegation erwartet. Das Treffen sei "keine Geldaufsammel-Konferenz, sondern es ist eine Vernetzungskonferenz", sagt ein deutscher Regierungsvertreter.

+++ 00:45 Russische Besatzung spricht von 22 getöteten Dorfbewohnern +++
Nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung sollen durch ukrainischen Beschuss auf ein besetztes Dorf im südlichen Gebiet Cherson 22 Menschen getötet worden sein. Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef für die Region, Wladimir Saldo, schreibt auf Telegram, in dem Ort Sadowe sei ein Dorfladen voller Menschen getroffen worden. Es gebe auch 15 Verletzte. Der Verwaltungschef sprach von einem "gemeinen Mord an Zivilisten", der durch westliche Waffenlieferungen an die Ukraine ermöglicht worden sei. Seinem Post fügt er Fotos bei, die aber keinen genauen Eindruck von dem Ausmaß vermitteln. Unabhängige Bestätigungen für den Vorfall gibt es nicht.

+++ 23:45 Macron fordert EU-Beitrittsverhandlungen mit Ukraine "bis Ende des Monats" +++
Frankreichs Präsident Macron spricht sich für die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine "bis Ende des Monats" aus. "Frankreich unterstützt die Ukraine in allen Bereichen, auch auf europäischer Ebene, wo wir versuchen, eine tatsächliche Aufnahme der Beitrittsverhandlungen bis Ende des Monats zu erreichen", sagt Macron bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Paris. "Es gibt Entscheidungen mit Blick auf die Integration der Ukraine in die EU, die nahezu getroffen sind", betont Selenskyj. Zuvor hatte bereits die EU-Kommission erklärt, dass sie die Bedingungen für den Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine erfüllt sehe. Das Gleiche gelte für das Nachbarland Moldau. Allerdings bremst Ungarn, das am 1. Juli turnusgemäß den EU-Ratsvorsitz übernimmt.

+++ 22:54 Rückhalt für Selenskyj in Umfrage auf Allzeit-Tief +++
Nach mehr als zwei Jahren Krieg ist der Rückhalt für Präsident Selenskyj in der Ukraine auf ein Allzeit-Tief gesunken - noch immer aber hat er das Vertrauen von mehr als der Hälfte der Bevölkerung. Einer Umfrage des Instituts KIIS zufolge fiel die Zustimmung der Menschen für den Staatschef erstmals auf unter 60 Prozent. Im Mai 2022 - kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges - lag die Zahl noch bei 90 Prozent. Im Verlauf des Krieges sank die Zustimmung für Selenskyj kontinuierlich. Seine Amtsperiode endete eigentlich im Mai - er blieb unter dem Kriegsrecht aber Präsident. Nach Angaben der ukrainischen Behörden soll es vorerst keine Wahlen geben, unter anderem weil 20 Prozent des Landes unter russischer Kontrolle sind und Millionen Ukrainer ins Ausland geflüchtet sind.

+++ 22:04 USA lehnen Beteiligung an Macron-Vorstoß ab +++
Die US-Regierung plant keine Beteiligung an der Initiative von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Militärausbilder in die Ukraine zu schicken. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagt am Rande eines Besuches von US-Präsident Joe Biden in Frankreich, Biden respektiere Macrons Haltung. Der US-Präsident habe aber seit Beginn des Krieges in der Ukraine klargemacht, dass er keine amerikanischen Soldaten dorthin entsenden werde. "Das war bislang so, und das wird auch in Zukunft so sein", betont Kirby. Der US-Präsident überlasse Macron die Entscheidung, wie viele Informationen er zu dem Thema öffentlich mache und wie viel Klarheit er liefere. Biden seinerseits habe mehrere Punkte seit Kriegsbeginn ganz deutlich gemacht. Dazu gehöre, "dass wir hier keinen Dritten Weltkrieg und keinen Krieg mit Russland wollen".

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

+++ 23:24 Angriff auf Krankenwagen gemeldet: Drohne lässt Sprengstoff fallen +++ (2024)
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